Klimadiagramm von Eppingen 1961-1990

Kraichgau: Intensive Nutzung und mildes Klima


Das Hügelland des Kraichgaus liegt im Nordwesten von Baden-Württemberg. Es gehört zu den Gäuplatten des Neckarlandes und grenzt im Norden an den Odenwald, im Nordosten an das Neckartal, im Südosten an den Strom- und Heuchelberg, im Südwesten an den Schwarzwald und im Westen an das Rheintal. Der Naturraum Kraichgau liegt in einer Höhenstufe zwischen 100 und 400 m NN und umfasst ca. 1.600 km². Das Untersuchungsgebiet der Forschergruppe 1695 deckt ca. 1.400 km² des gesamten Kraichgaus ab.

Durch die Beckenlage zwischen den benachbarten Mittelgebirgen ist das milde Klima mit einer Jahresmitteltemperatur von über 9 °C zu erklären. Der Kraichgau gehört damit zu den wärmsten Gebieten Deutschlands. Die mittleren jährlichen Niederschläge liegen zwischen 720 und 830 mm. Im Sommer sind Starkregen (>10 mm) typisch; die Hauptwindrichtung ist Südwest.

Die tektonische Senke des Kraichgaus wird aus den Gesteinen der Trias gebildet. Die Gesteine des sanftwelligen Hügellandes bestehen überwiegend aus Oberem Muschelkalk mit großflächigen Überdeckungen aus Lettenkeuper bis Gipskeuper. Die Gesteine an den Übergängen zu Schwarzwald und Kleinem Odenwald bestehen aus Buntsandstein. Das Hügelland ist weitgehend von Löss bedeckt, aus dem sich Pararendzinen und Parabraunerden entwickelt haben.

Landschaft bei Bad Rappenau

Die Waldflächen liegen mit einem Anteil von 29 % unter dem Landesdurchschnitt von 38 %. Die Beckenlage und die fruchtbaren Lößböden sind die Voraussetzungen für die überwiegend ackerbauliche Nutzung. Der Anteil an landwirtschaftlich genutzten Flächen an der Gesamtfläche liegt mit 53 % deutlich über dem baden-württembergischen Durchschnitt (46 %). Auch der Anteil an Ackerflächen ist mit 83 % gegenüber dem Landesdurchschnitt (57 %) erhöht, wohingegen beim Dauergrünland sich die Situation mit 13 % gegenüber 40 % im Landesdurchschnitt umgekehrt verhält. Marktfruchtbetriebe sind die dominierende Betriebsform, die Fruchtfolge ist stark vereinfacht und besteht überwiegend aus den Feldfrüchten Winterweizen, Sommergerste, Mais und Zuckerrübe. Die Erträge sind überdurchschnittlich hoch. Die Betriebsflächen im Kraichgau liegen zwischen 30 ha (Eppingen) und 48 ha (Massenbachhausen).